Am 26. Juni wurde in der HTBLA Hollabrunn ein innovativer Prototyp einer Medienstation vorgestellt, die Zeitgeschichte von Eggenburg durch Interviews mit Zeitzeugen erlebbar macht. Dieser Prototyp, entwickelt von vier Schülern der Klasse 4BHITS im Rahmen ihrer Maturadiplomarbeit des Zweigs "Informationstechnologie/Multimedia", markiert den Beginn eines ambitionierten Projekts, das bis Mai 2025 fortgeführt wird.
Ziel des Projekts
Das Hauptziel des Projekts ist es, zahlreiche Eggenburger Zeitzeugen zu interviewen und deren Erinnerungen für die Nachwelt zu bewahren. Ausgangspunkt war die Einrichtung eines neuen Dauerausstellungsbereiches zur Zeitgeschichte im Krahuletz-Museum in Eggenburg. In diesem Rahmen sollen Medienstationen mit einem Fokus auf "Oral History" die erzählte Zeitgeschichte vermitteln.
Aufgaben und Durchführung
Die Aufgaben des Projekts umfassten die Organisation, Durchführung und filmische Dokumentation von Zeitzeugeninterviews sowie die technische Umsetzung eines Medienstations-Prototyps. Besondere Aufmerksamkeit galt der Programmierung einer benutzerfreundlichen und barrierefreien Oberfläche.
Im Mai nahm die Klasse 4BHITS an einem Tages-Workshop beim partizipativen Community-Sender Okto TV teil, um sich auf das journalistische Arbeiten vorzubereiten. Dies half den Schülern, wertvolle Kenntnisse und Techniken für ihre Interviews zu erlernen.
Unterstützung durch Culture Connected
Das Projekt wurde im Rahmen der österreichweiten Initiative **culture connected** des BMBWF gefördert. Diese Initiative fördert kulturelle Aktivitäten zwischen Schulen und Kultureinrichtungen aller Kunstsparten. Die Kooperationen eröffnen Kindern und Jugendlichen neue Wege zu Kunst und Kultur. Dabei sammeln sie Erfahrungen in selbstbestimmten und nachhaltigen Lernprozessen, die ihre kreative und intellektuelle Entwicklung unterstützen.
Erste Ergebnisse und Prototyp
Im Juni wurden in der Stadtbibliothek Eggenburg zwei Interviews mit Zeitzeugen zu vorab definierten Themenbereichen durchgeführt. Parallel dazu konstruierten die Schüler den Prototyp der Medienstation, bestehend aus einem Touchscreen, einem Einplatinencomputer Raspberry Pi und zwei Kopfhörern. Auf diesem Prototyp sind die geschnittenen Videodateien der ersten beiden Interviews über eine selbst programmierte Benutzeroberfläche abrufbar.
Präsentation des Prototyps
Am 26. Juni um 9 Uhr wurde der Prototyp im Rahmen einer Abschlusspräsentation in der Klasse 4BHITS der HTBLA Hollabrunn vorgestellt. Die Präsentation zeigte die innovative Kombination aus technischer Raffinesse und historischem Bewusstsein und wurde von Lehrern und Mitschülern gleichermaßen begeistert aufgenommen.
Zukunftsperspektiven
Das Projekt wird von September 2024 bis Mai 2025 weitergeführt, mit dem Ziel, eine umfassende Sammlung von Zeitzeugenaussagen zu erstellen. Diese Interviews sollen nicht nur im Krahuletz-Museum gezeigt, sondern auch digital archiviert und zugänglich gemacht werden, um die Geschichte Eggenburgs lebendig zu halten und künftigen Generationen zugänglich zu machen.
Das Projekt ist ein bemerkenswertes Beispiel für die erfolgreiche Verbindung von Technik und Geschichte sowie für die engagierte Arbeit der Schüler der HTL Hollabrunn. Es zeigt, wie junge Menschen durch innovative Projekte einen bedeutenden Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes leisten können.